Montag, 29. April 2019

Rezension: Matra Milan: Talisman Himari (Band 06)

Cover: Matra Milan
Talisman Himari
Band 06
Verlag: Planet Manga
Eigentlich müsste man sagen, dass es in dem sechsten Band der Serie „Talisman Himari“ im Kern um den Aspekt des Wundenleckens geht. Allerdings ticken dann einige Figuren selbstständig aus, um dem Ganzen ein paar neue Züge zu verpassen.
Im Kern dreht sich nämlich vieles um Shizuko, die sich sowohl an Kuesu als auch an Himari wendet, weil sie so etwas wie eine sehr späte Rache nehmen will. (Das Zeitgleich die beiden neuen Ayakashis Tama und Shouten-Douji kanibalisch durch die Gegend ziehen und für Ärger sorgen, muss man hier nicht großartig erwähnen, denn sie spielen für diesen Band keine wirklich zentrale Rolle.)
Der Punkt bei der ganzen Angelegenheit ist halt, dass es hier über das so unglaublich typische Spiel um „Rache an den Oni-Tötern“ geht. Nur das im Falle vond ieser Geschichte halt eben mal ausnahmsweise nicht Yuuto das Ziel ist.Ganz im Gegenteil: Hier wird eigentlich einmal das Komplette Repertoir an Charakteren bemüht, die über die letzten Bände eingeführt wurden, um eine ganz bestimmte Charaktereigentschaft klar aufzuzeigen: Würden diese ganzen jungen Damen eben nicht von Yuuto geleitet, währen sie alle durch die Bank weg Arschlöcher!
Und da sollte es wenig verwundern, dass der Abschluss des Bandes wieder in Richtung „sanfter Umwerbung“ 8mit all ihrer, genretypischer Aufdringlichkeit) geht und die Gruppe erneut zu einem Zustand der Normalität verfällt. (Und zwar ausgerechnet an Weihnachten.)

Das im weiteren Verlauf der Geschichte nochmal irgendwas im Busch ist, sollte niemanden mehr verwundern. Fakt ist, dass diese „Monster of the Week“-Plots, die Talisman Himari bis jetzt ausgemacht haben, immer wieder auf einen Status Quo am Ende hinauslaufen. Der Punkt dabei ist nur, dass dieser Status Quo dann immer wieder mit einem Meta-Plot kollidiert, der Gelegentlich dann doch Neuerungen in die Geschichte bringen muss. Und dadurch, dass der Aufmacher innerhalb dieser sehr speziellen Erzählung eigentlich den Aufhänger hat, dass ein „Jäger“ von seiner „Beute“ umgarnt wird, macht einiges dabei noch komplizierter. Anders als es Beispielsweise in der „Rosario + Vampire“-Reihe der Fall war, haben wir hier nicht direkt den Schutzgedanken als das verbindende Element, weil die gesamte Geschichte auf einem Versteckspiel als zentralen Twist aufbaut, sondern eben genau das Gegenteil: Alle Wissen voneinander, wer sie sind, ohne das jemand sich in irgendeiner Weise verstecken muss. Dadurch bekommt die Alltäglichkeit aber einen ganz anderen Fokus mit einem mal: Die Monster (und Monsterjäger) sind „Normal“ folglicherweise kommt von außen ein ganz anderes Element mit in die Geschichte, bei dem man sich dann irgendwann einer Form von Gefahr wirklich bewusst werden muss. (Was auch dazu führt, dass diese Geschichte irgendwie als eine Art Analogie zur Pubertät funktioniert.) Sei es drum: Die Geschichte der Gefahr dürfte hier weiterhin das zentrale Element bleiben. Meine Vermutung bei der ganzen Geschichte dürfte hier jetzt sein, dass man nach und nach bei jedem einzelnen der übernatürlichen Damen noch einmal einen derartigen Ausraster und entsprechende Antipathien in die Geschichte einfügen wird, die dann noch einmal auf der theoretischen „Familienzugehöigkeit“ wieder auflösen wird. (Da allerdings dann auch noch diese leicht kanibalischen Ayakashis durch die Gegend spazieren dürfte am Ende wohl irgendeine sehr starke Bedrohung noch anstehen.)

Das diese Form der romantischen Komödie stilistisch immer noch in ihren Konventionen gefangen ist, sollte jedem bewusst sein. Wir haben hier schlicht und ergreifend nichts neues, was man nicht auch bei anderen Genrevertretern in Variation ebenfalls finden kann. (Und das der grafischen Stil keinerlei Ausfälle an sich hat, sollte hier auch keiner Erwähnung mehr Wert sein.)
Insgesamt ist das hier also eine Geschichte, die wir als „solide“ Bezeichnen können. Es gibt kaum Überraschungen, allerdings taugt das Ganze zur Unterhaltung dann doch ganz gut.

Fazit


Talisman Himari bleibt auch in seinem sechsten Band einfach „nur“ ein guter Vertreter des Harem-Genres. Man kann hier keine spontanen Ausfälle erwarten, aber wer sich auch nur ein wenig mit den Konventionen auskennt, wird eben auch keinerlei wirkliche Überraschungen mehr erwarten dürfen. Das Ganze bleibt einfach nur angenehme Unterhaltung für Fans dieser Form von Geschichten.

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