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Cover: Matra Milan Talisman Himari Band 06 Verlag: Planet Manga |
Eigentlich müsste
man sagen, dass es in dem sechsten Band der Serie „Talisman Himari“
im Kern um den Aspekt des Wundenleckens geht. Allerdings ticken dann
einige Figuren selbstständig aus, um dem Ganzen ein paar neue Züge
zu verpassen.
Im Kern dreht sich
nämlich vieles um Shizuko, die sich sowohl an Kuesu als auch an
Himari wendet, weil sie so etwas wie eine sehr späte Rache nehmen
will. (Das Zeitgleich die beiden neuen Ayakashis Tama und
Shouten-Douji kanibalisch durch die Gegend ziehen und für Ärger
sorgen, muss man hier nicht großartig erwähnen, denn sie spielen
für diesen Band keine wirklich zentrale Rolle.)
Der Punkt bei der
ganzen Angelegenheit ist halt, dass es hier über das so unglaublich
typische Spiel um „Rache an den Oni-Tötern“ geht. Nur das im
Falle vond ieser Geschichte halt eben mal ausnahmsweise nicht Yuuto
das Ziel ist.Ganz im Gegenteil: Hier wird eigentlich einmal das
Komplette Repertoir an Charakteren bemüht, die über die letzten
Bände eingeführt wurden, um eine ganz bestimmte
Charaktereigentschaft klar aufzuzeigen: Würden diese ganzen jungen
Damen eben nicht von Yuuto geleitet, währen sie alle durch die Bank
weg Arschlöcher!
Und da sollte es
wenig verwundern, dass der Abschluss des Bandes wieder in Richtung
„sanfter Umwerbung“ 8mit all ihrer, genretypischer
Aufdringlichkeit) geht und die Gruppe erneut zu einem Zustand der
Normalität verfällt. (Und zwar ausgerechnet an Weihnachten.)
Das im weiteren
Verlauf der Geschichte nochmal irgendwas im Busch ist, sollte
niemanden mehr verwundern. Fakt ist, dass diese „Monster of the
Week“-Plots, die Talisman Himari bis jetzt ausgemacht haben, immer
wieder auf einen Status Quo am Ende hinauslaufen. Der Punkt dabei ist
nur, dass dieser Status Quo dann immer wieder mit einem Meta-Plot
kollidiert, der Gelegentlich dann doch Neuerungen in die Geschichte
bringen muss. Und dadurch, dass der Aufmacher innerhalb dieser sehr
speziellen Erzählung eigentlich den Aufhänger hat, dass ein „Jäger“
von seiner „Beute“ umgarnt wird, macht einiges dabei noch
komplizierter. Anders als es Beispielsweise in der „Rosario +
Vampire“-Reihe der Fall war, haben wir hier nicht direkt den
Schutzgedanken als das verbindende Element, weil die gesamte
Geschichte auf einem Versteckspiel als zentralen Twist aufbaut,
sondern eben genau das Gegenteil: Alle Wissen voneinander, wer sie
sind, ohne das jemand sich in irgendeiner Weise verstecken muss.
Dadurch bekommt die Alltäglichkeit aber einen ganz anderen Fokus mit
einem mal: Die Monster (und Monsterjäger) sind „Normal“
folglicherweise kommt von außen ein ganz anderes Element mit in die
Geschichte, bei dem man sich dann irgendwann einer Form von Gefahr
wirklich bewusst werden muss. (Was auch dazu führt, dass diese
Geschichte irgendwie als eine Art Analogie zur Pubertät
funktioniert.) Sei es drum: Die Geschichte der Gefahr dürfte hier
weiterhin das zentrale Element bleiben. Meine Vermutung bei der
ganzen Geschichte dürfte hier jetzt sein, dass man nach und nach bei
jedem einzelnen der übernatürlichen Damen noch einmal einen
derartigen Ausraster und entsprechende Antipathien in die Geschichte
einfügen wird, die dann noch einmal auf der theoretischen
„Familienzugehöigkeit“ wieder auflösen wird. (Da allerdings
dann auch noch diese leicht kanibalischen Ayakashis durch die Gegend
spazieren dürfte am Ende wohl irgendeine sehr starke Bedrohung noch
anstehen.)
Das diese Form der
romantischen Komödie stilistisch immer noch in ihren Konventionen
gefangen ist, sollte jedem bewusst sein. Wir haben hier schlicht und
ergreifend nichts neues, was man nicht auch bei anderen
Genrevertretern in Variation ebenfalls finden kann. (Und das der
grafischen Stil keinerlei Ausfälle an sich hat, sollte hier auch
keiner Erwähnung mehr Wert sein.)
Insgesamt ist das
hier also eine Geschichte, die wir als „solide“ Bezeichnen
können. Es gibt kaum Überraschungen, allerdings taugt das Ganze zur
Unterhaltung dann doch ganz gut.
Fazit
Talisman Himari
bleibt auch in seinem sechsten Band einfach „nur“ ein guter
Vertreter des Harem-Genres. Man kann hier keine spontanen Ausfälle
erwarten, aber wer sich auch nur ein wenig mit den Konventionen
auskennt, wird eben auch keinerlei wirkliche Überraschungen mehr
erwarten dürfen. Das Ganze bleibt einfach nur angenehme Unterhaltung
für Fans dieser Form von Geschichten.
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