Cover: Eine Falle für die Clowns Akira 03 Verlag: ComicArt/Carlsen Comics |
Der dritte Band der Akira Reihe ist
ähnlich gestalltet, wie die vorangegangenen. Zeitgleich ist es aber
auch verwirrender: Wir erfahren irgendwo mitten im Geschehen, dass
zwei Wochen seit den ereignissen des letzten Bandes vergangen sind.
Kaneda musste mit Kei in einer Bar Unterschlupf suchen. Zeitgleich
sucht die Wiederstandgruppierung auch weiterhin nach Hinweisen zum so
genannten Akira-Projekt, von dem immer noch niemand weiß, was es
damit auf sich hat.
Und wir erfahren, dass Tetsuo die
Junkie-Gang der „Clowns“ als neuer Anführer übernommen hat.
Zeitgleich ist das aber auch mit
einigen Problemen verbunden. So regiert Tetsuo die Bande mit dem
Schrecken, den seine übernatürlichen Kräfte verursachen (wir
erinnern uns: Im zweiten Band wurde von den Militärs von
ungewöhnlichen Gehirnwellen berichtet, welche Tetsuo vorweisen
würde.)
Das Problem bei dieser ganzen
Geschichte ist: Tetsuos neue „Freunde“, die selber Angst vor
ihrem neuen Anführer haben und panisch versuchen Stoff
zusammezubrühen, dessen Reinheit einen normalen Menschen umbringt,
Tetsuo aber „nur“ in einen Zustand dauerhaftem, grauenhaftem
Entzugs versetzt, weiten ihr Gebiet aus.
Das führt dazu, dass sich sämtliche
Gangs der näheren Umgebung zusammentun, um einen großen Überfall
auf die Clowns durchzuführen, um ihnen eine Lehre zu erteilen.
Dementsprechend ist dieser Comic zu
großen Teilen von Geschwindigkeitsstreifen durchzogen, was die
Gestaltung angeht. Das Bedeutet es passieren unglaublich viele
Unfälle und diverse Motorräder überschlagen sich. (Und in großen
Teilen weiß man nicht, welche dieser Ereignisse jetzt Unfälle sind,
oder künstlich herbeigeführt werden.) Und trotz diesem ganzen Chaos
sind die meisten Gruppen, die zusätzlich an der Geschichte beteiligt
sind, eigentlich gar nicht an diesem Umstand des Terrors
interessiert, sondern suchen nach einer Antwort auf die Frage, ob
Kaneda die Kapsel, welche er im ersten Band in seinen Besitz bekommen
hatte, immer noch sein eigen nennt, und falls ja, wie sie dieses Ding
in ihren Besitz erlangen können. (Und dass die Antwort auf diese
Frage „41“ lautet, macht einiges noch absurder am Ende.)
Der Manga lebt davon, dass Dinge
passieren. Es existiert zwar eine Art hintergründige Story, aber
diese wird auf diesen Seiten eher weniger von dem Umstand getragen,
dass Dinge passieren, sondern lebt davon, das die Ereignisse sich
gegenseitig hochzuschaukeln scheinen. Insgesamt nimmt das zu großen
Teilen die Erzählweise vieler Aktion-FIlme der 90er vorweg. Es ist
dreckig, brutal und Blutig... und in einer gewissen Weise bemerkt man
fast, wie jede einzelne Figur während der Handlung an irgendeiner
Stelle zerbricht. Insofern geht es hierbei also um den Fall einer
Freundschaft. Am Ende stehen die einzelnen Fraktionen noch klarer
gegeneinader positiert, als je zuvor und der Leser weiß noch
weniger, was er von der ganzen Sache halten soll. (Respektive: Man
weiß hierbei endgültig, dass wir es hier irgendwie mit der großen
Regierungsverschwörung als sujet zu tun haben und dass man den
Militärs erst recht nicht trauen kann... und man vermutet bis
hierhin, dass eines der zusätzlichen Motive das Thema der Mutation
menschlichen Erbguts sein könnte.
Fazit
Brutal, Dreckig, anstregend zu lesen.
Trotzdem sehr gut gemacht.
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