Montag, 13. März 2017

Rezension: Katsuhiro Otomo: Das Wiedersehen (Akira 17)

Cover: Das Wiedersehen
Akira 17
Verlag: Carlsen Comics
Der Band fängt mit dem Bombardement Neo Tokyos durch das amerikanische Militär an. Dabei wird alles betroffen. (Und alle bekannten Charaktere der Geschichte sind jeweils irgendwie davon betroffen.) Außerdem haben sie den „Sol“-Satelliten unter ihre Kontrolle gebracht und Feuern einen Blindschuß nach dem anderen auf das Stadion ab. (Ohne Erfolg.)
Innerhalb dieses Chaos erreicht Kei nicht ihr Ziel, dafür prügeln sich Tetsuo und Kaneda sehr intensiv miteinander. (Ohne das Kaneda sein persönliches Ziel erreichen würde.)
Was dann allerdings einen sehr seltsamen Aspekt bei der ganzen Geschichte ausmacht ist das seltsame Verähtlnis, das sich zwischen Tetsuo und Koari (wir erinnern uns: Die naturalisierten Bürgerin des Reiches, die eine Orgie mit Tetsuo überlebt hatte, weil sie keine Drogen genommen hatte) sich über die letzten Bände gebildet hatte und dann damit endete, dass Kaori von den Amokläufenden, bewaffneten Bürgern angeschossen wurde. (Es scheint so als hätte Tetsuo mittlerweile genügend Kraft um Zombies zu erschaffen.)
Und dann ist Akira in seiner seltsam passiven Art noch da, der irgendwie ständig in irgendeine Richtung getrieben zu werden scheint, indem er „spürt“ woher gerade der interessanteste Ausbruch von Gewallt als nächstes Herkommen mag.
Insofern schaltet jetzt mit einem Mal Tetsuo jeglichen noch bestehenden, vermeitlichen Machtfaktor aus, der auf konventioneller Ebene noch bestehen mag. (Wobei ich nicht weiß, inwieweit ein aus Sonnen-Ernergie gespeister Superlaser überhaupt als „Konventionell“ einzuordnen ist.)
Und das Ende ist wohl tatsächlich dort angesiedelt, wo man es schon erwartet hatte: Kei hat eine Aufgabe durch die Greise erhalten, an derem Ende als Ziel Tetsuo gegen Akira antreten muss. Und dieses Ziel ist mit unglaublich seltsamen Mutationen verbunden.

Dadurch das die Geschichte rund um Akira irgendwo mit der großen Angst vor den Plötzlich auftretenden Möglichkeiten, die aus der menschlichen DNS direkt herauswachsen könnten spielt, macht diese Geschichte jetzt langsam wirklich immer seltsamer. Irgendwo scheint nämlich tatsächlich nicht die Technik/Wissenschaft und ihre „Kinder“ in einem willkürlichen Spiel gegen die Menschheit aufzutreten (auch wenn natürlich genau dieser Punkt einen Teil der ganzen Sache Ausmacht. Immerhin zeigt Tetsuo immer wieder auf, dass er sich in einem grausamen Überlebenskampf gegen das Militär befindet.) Jedoch scheint am Ende dann diese Schlacht zwische Kei als Medium der Greisen, die Tetsuo als Werkzeug gegen Akira schmieden wollen und Tetsuo und Akira immer mehr darauf hinzuweisen, dass Akira als Avatar „der Kraft“ irgendwie nur von einem fremden Willen gelenkt wird. Als währe „die Kraft“ selbst auch noch einmal eine Art Persönlichkeit und nicht bloß einfach eine Omniöse Ansammlung von Fähigkeiten, die Personen mit besonderen Genen verwenden. (Was ja eigentlich der Hauptwirkung bei der ganzen Geschichte bis zu einem gewissen Grad war.) Insofern bleibt es wirklich spannend, worauf diese Geschichte am Ende hinauslaufen wird.

Fazit

Wir nähern uns einem Unausweichlichem Höhepunkt. Viele Fragezeichen an dem Stil der Erzählung bleiben zwar nicht offen, können aber nur durch einen sehr eigenwilligen Erzählstil erklärt werden, der nicht unbedingt mit großen klimatischen Höhepunkten in der jeweilien Erzählung aufwarten kann. Jedoch bleiben die letzten Fragen einfach nur seltsam verschroben. Und es wirkt so, als würde am Ende wirklich nur eine Art spirituelle, mutierte Gruppe von Menschen wirklich in der Lage sein, die Auflösung des ganzen Plotts zu bieten. (Und wir reden hier von einer japanischen Erzählung, in der viele Heldengeschichten fast schon traditionell mit den finalen Opfern enden.) Es bleibt also spannend, was sich da noch ergibt.

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