Cover: Das Wiedersehen Akira 17 Verlag: Carlsen Comics |
Der Band fängt mit dem Bombardement
Neo Tokyos durch das amerikanische Militär an. Dabei wird alles
betroffen. (Und alle bekannten Charaktere der Geschichte sind jeweils
irgendwie davon betroffen.) Außerdem haben sie den „Sol“-Satelliten
unter ihre Kontrolle gebracht und Feuern einen Blindschuß nach dem
anderen auf das Stadion ab. (Ohne Erfolg.)
Innerhalb dieses Chaos erreicht Kei
nicht ihr Ziel, dafür prügeln sich Tetsuo und Kaneda sehr intensiv
miteinander. (Ohne das Kaneda sein persönliches Ziel erreichen
würde.)
Was dann allerdings einen sehr
seltsamen Aspekt bei der ganzen Geschichte ausmacht ist das seltsame
Verähtlnis, das sich zwischen Tetsuo und Koari (wir erinnern uns:
Die naturalisierten Bürgerin des Reiches, die eine Orgie mit Tetsuo
überlebt hatte, weil sie keine Drogen genommen hatte) sich über die
letzten Bände gebildet hatte und dann damit endete, dass Kaori von
den Amokläufenden, bewaffneten Bürgern angeschossen wurde. (Es
scheint so als hätte Tetsuo mittlerweile genügend Kraft um Zombies
zu erschaffen.)
Und dann ist Akira in seiner seltsam
passiven Art noch da, der irgendwie ständig in irgendeine Richtung
getrieben zu werden scheint, indem er „spürt“ woher gerade der
interessanteste Ausbruch von Gewallt als nächstes Herkommen mag.
Insofern schaltet jetzt mit einem Mal
Tetsuo jeglichen noch bestehenden, vermeitlichen Machtfaktor aus, der
auf konventioneller Ebene noch bestehen mag. (Wobei ich nicht weiß,
inwieweit ein aus Sonnen-Ernergie gespeister Superlaser überhaupt
als „Konventionell“ einzuordnen ist.)
Und das Ende ist wohl tatsächlich dort
angesiedelt, wo man es schon erwartet hatte: Kei hat eine Aufgabe
durch die Greise erhalten, an derem Ende als Ziel Tetsuo gegen Akira
antreten muss. Und dieses Ziel ist mit unglaublich seltsamen
Mutationen verbunden.
Dadurch das die Geschichte rund um
Akira irgendwo mit der großen Angst vor den Plötzlich auftretenden
Möglichkeiten, die aus der menschlichen DNS direkt herauswachsen
könnten spielt, macht diese Geschichte jetzt langsam wirklich immer
seltsamer. Irgendwo scheint nämlich tatsächlich nicht die
Technik/Wissenschaft und ihre „Kinder“ in einem willkürlichen
Spiel gegen die Menschheit aufzutreten (auch wenn natürlich genau
dieser Punkt einen Teil der ganzen Sache Ausmacht. Immerhin zeigt
Tetsuo immer wieder auf, dass er sich in einem grausamen
Überlebenskampf gegen das Militär befindet.) Jedoch scheint am Ende
dann diese Schlacht zwische Kei als Medium der Greisen, die Tetsuo
als Werkzeug gegen Akira schmieden wollen und Tetsuo und Akira immer
mehr darauf hinzuweisen, dass Akira als Avatar „der Kraft“
irgendwie nur von einem fremden Willen gelenkt wird. Als währe „die
Kraft“ selbst auch noch einmal eine Art Persönlichkeit und nicht
bloß einfach eine Omniöse Ansammlung von Fähigkeiten, die Personen
mit besonderen Genen verwenden. (Was ja eigentlich der Hauptwirkung
bei der ganzen Geschichte bis zu einem gewissen Grad war.) Insofern
bleibt es wirklich spannend, worauf diese Geschichte am Ende
hinauslaufen wird.
Fazit
Wir nähern uns einem Unausweichlichem
Höhepunkt. Viele Fragezeichen an dem Stil der Erzählung bleiben
zwar nicht offen, können aber nur durch einen sehr eigenwilligen
Erzählstil erklärt werden, der nicht unbedingt mit großen
klimatischen Höhepunkten in der jeweilien Erzählung aufwarten kann.
Jedoch bleiben die letzten Fragen einfach nur seltsam verschroben.
Und es wirkt so, als würde am Ende wirklich nur eine Art
spirituelle, mutierte Gruppe von Menschen wirklich in der Lage sein,
die Auflösung des ganzen Plotts zu bieten. (Und wir reden hier von
einer japanischen Erzählung, in der viele Heldengeschichten fast
schon traditionell mit den finalen Opfern enden.) Es bleibt also
spannend, was sich da noch ergibt.
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