Herzlich willkommen
bei „Küchernverwüstung Singlestyle“, einer neuen Rubrik auf
diesem Blog, die eigentlich als Video-Projekt für Youtube schon
etwas länger in meinem Geist rumspukte (und vor allem aufgrund an
mangelnder Technik dort auch nicht verwirklicht wurde), die blut_und_glas jetzt aber mit dem aktuellen Thema des Karnevals der Rollenspielblogs heraufprovoziert hat.
Worum solls gehen?
Ich teste gerne gelegentlich neue Rezepte aus, einige davon auch auf
Tauglichkeit für die eigene Rollenspielrunde (Sprich: Meine
Mitspieler sind auch meine Versuchskaninchen) und einige Dinge
stellen sich dabei als geeigneter raus, als andere.
Und da das
diesmonatige Thema ganz explizit sich um süße Sachen dreht, komme
ich wohl nicht darum, etwas aus diesen Analen rauszukramen und
entsprechend zur Verkostung zur verfügung zu stellen. Meine Wahl
traf dabei auf Halava. Nein, bevor ihr gleich abhaut: Es geht nicht
um türkischen Honig. (Halva) Ich kann zwar verstehen, dass die
entsprechenden Assoziationen da sind, handelt es sich hierbei ja um
den gleichen Wortstamm, allerdings muss man dabei ein wenig wissen
über die Herkunft des Gerichts preisgeben. Halava stammt
ursprünglich aus der indischen Küche und beschreibt dort als
Sammalbegriff eine ganze Reihe unterschiedlicher Süßspeisen, die in
der Regel eine Zutat miteinander verbindet: Hartweizengrieß. (Etwas
was wir in der deutschen Küche also eher mit deftigen Dingen in
verbindung bringen.) Und technisch reden wir hier eigentlich gerade
um etwas, dass in der indischen Küche als warmer Brei gegessen wird,
allerdings eine sehr feste Konsistenz annimmt, wenn man es abkühlen
lässt. Und dieser Zustand ist dann für mich wieder interessant,
weil man damit ein paar Spielereien anstellen kann, sofern man einen
Eiskugel-Kratzer zur verfügung hat.
Ich persönlich bin
dem Ganzen irgendwann in Köln während eines s.g. „Ratha Jatra“
zum ersten mal begegnet. (Jemand hatte mich damals mitgenommen.) Und
erst deutlich später hatte ich dann über Umwege das entsprechende
Rezept identifiziert und versuchsweise einer meiner damaligen Runden
in Münster kredenzt.
Doch fangen wir doch
erstmal mit den Sachen an, die ihr auf der Einkaufsliste stellenweise
braucht.
Die Unausweichliche Einkauforgie |
Den Zutaten.
¾ l Wasser
225g Zucker
½ TL geriebene
Muskatnuss
35 g Rosinen
200g Butter
225g Hartweizengrieß
35g gehackte
Walnüsse
Vorbereitung:
Hackt zuallererst
die Walnüsse klein. Ihr werdet später keine Zeit mehr bei der
Zubereitung dafür finden. (Falls ihr da schon fertige Sachen
gefunden habt. Um so besser. Fragt sich nur woher?)
Anschließend gebt
ihr Zucker und Wasser in einen Topf und bringt das ganze zum Kochen.
Sobald ihr den Zucker durch umrühren aufgelöst habt gebt die
Rosinen und die Muskatnuss zu dieser Lösung und lasst das ganze
einfach bei niedriger Flamme vor sich her köcheln.
Den Anfang machen Wasser, Zucker & Butter |
In einem anderen Topf (der nach Möglichkeit größer sein sollte als der, in dem ihr gerade einen süßen Sud produziert) lasst ihr jetzt die Butter zerlaufen. Sobald das geschehen ist kippt den Hartweizengrieß hinzu und die nächsten 10 Minuten seid ihr mit einem Holzkochlöffel damit beschäftigt das Ganze bei mittlerer Flamme umzurühren. (Der Grieß muss das Fett aufnehmen.)
Sud und Grieß |
Nachdem das
vollbracht ist kippt ihr die süße Flüssigkeit zu dieser Fettmasse.
Denkt dabei immer schön daran umzurühren. Als letztes kommen dann
noch die Walnüsse hinzu, die ihr (wer hätte es gedacht) ebenfalls
kräftig unterrühren müsst. Gerade hier bietet das Unterrühren
mehrere Funktionen. Zum einen helft ihr dem Grieß dabei die
Flüssigkeit aufzunehmen. Zum anderen wird der Halava dabei aber auch
immer wieder aufgelockert, so das sich nach Möglichkeit keine
Klümpchen bilden. (Ich weiß: Das geht stellenweise in die Arme,
aber das Ergebnis lohnt sich.)
Kleingehackte Walnüsse nicht vergessen |
Wenn ihr mit dem
endergebnis halbwegs zufrieden seid, gönnt der Masse so etwas 5
Minuten zum abkühlen und haltet ein Gefäß bereit, in das ihr das
ganze umfüllt. Wie gesagt: Man kann das Ganze zwar durchaus Warm
genießen, allerdings bietet sich Halava gerade abgekühlt ebenfalls
sehr gut an, weil es dann Fest geworden ist. (Allerdings macht sich
eine Umfüllung schwierig, wenn dieser Zustand erreicht ist.)
Anschließend dann einfach Potionsgerecht in kleinen Glasschälchen
servieren. (Es bietet sich hier ein Eiskugel-Kratzer an, weil der dem
ganzen noch etwas Form geben kann.)
Einfach alles unterrühren, bis es stimmt. |
Einfach und schnell servierfertig, ohne viel klimbim. |
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