Cover: Jim Butcher Der erste Fürst Codex Alera 06 Verlag: blanvalet |
Canea ist gefallen
und die wenigen Überlebenden Cane befinden sich in einer Flotte,
welche von Einfallsreichtum des Princeps von Alera, Gaius Octavian,
genannt Tavar, errichtet wurde, auf dem Rückweg ins fast vollständig
von den feindlichen Vord überrannte Alera.
Tavi wird in der
Zwischenzeit von Alera, einem dem Reich selbst entsprungenem
Elementar in Gestallt einer Frau, der ihm von seinem Großvater
vermacht wurde, in der Kunst des Elementarwirkens unterwiesen.
Zeitgleich bereiten sich die Überreste des Reiches von Alera darauf
vor, sich ins Calderon-Tal zurückzuziehen, weil die Vord alle
anderen, noch gehaltenen Stützpunkte längst überrannt haben und
deutlich früher einfallen, als man es erwartet hatte. (Die Tatsache,
dass die Vord zum einen selbst gelernt haben, wie man Elementarwirken
betreibt und zum anderen unzählige Aleraner mit Hilfe der
Züchtigungsringe versklavt hatten, sorgte dafür, dass die
beschädigte Infrastruktur wieder aufbereitet wurde.)
Zeitgleich bemüht
sich die Vord-Königin, welche die einzige, Fruchtbare ihrer Art
geblieben ist, darum, ein Gefühl für das zusammensein der Aleraner
zu erlangen. Das Ganze geht soweit, dass sie einen Wehrhof geschaffen
hat und die dort lebenden Aleraner beobachtet und von der ehemaligen
hohen Fürstin Invidia immer mehr Fragen beantwortet bekommen möchte,
die sie nicht versteht. (Letzten Endes führt das Ganze dazu, dass
Invidia und die Königin jeden Abend ein gemeinsames Mal zusammen
einnehmen, dass aus zubereitetem Kroatsch besteht.)
Und führt alles zu
dem einen Ort zurück, an dem vor so unfassbar langer Zeit alles
Begann: Zu einer weiteren Schlacht um das Calderon-Tal.
Wenn man jetzt
einmal davon absieht, dass die Geschichte diese letzten Bandes darum
geht, wie Tavi sich einer letzten Herausforderung mit den Cane
stellen muss, welche – angestachelt durch einen Anführer der
Ritualisten – erneut zu Ärger füht ist diese Geschichte eine Tour
de Force der schrägen Ideen. Wir wissen, dass dieses Setting Alera
mit Magie spielt, die auf den Ideen der Elemente der Antike aufbaut.
Hier werden zum ersten mal all diese bereits einmal aufgezeigten
Fähigkeiten genutzt, um sie in einem gänzlich anderen, vollkommen
durchgedrehten Kontext noch einmal durch die Mixer zu drehen und
dabei zu sehr überraschenden Ergebnissen zu kommen.
Tavis erstes Leben
als „Krüppel“ in einer Gesellschaft voller Superhelden, bringt
dabei den entscheiden Faktor mit sich. Er benutzt ihm bekannte
Faktoren, wie einen simplen Schlitten, der auf Kuven durch Schnee
fährt, verändert diesen Effekt und sorgt auf diese Weise dafür,
dass eine Armee, die aus zwei verschiedenen Völkern besteht
innerhalb kürzester Zeit einen kompletten Kontinent auf dem Landweg
überquert. Zeitgleich bricht er mit Traditionen alter Feindschaften,
knüpft neue Verbündete und sorgt auf diesem Weg für unglaublich
seltsame Lösungsansätze, die langfristig für Frieden sorgen
könntne. (Manchmal fragt man sich, ob Butcher Trumps fixe Idee einer
Mauer bereits voraus geahnt hatte.)
Das starke Element
dabei bleibt allerdings der Umstadn, das Butcher komplette Schreibe
von einem so dermaßen sarkastischem Humor geprägt ist, dass
unzählige Bilder einem zum Schmunzeln verleiten, die eigentlich
nicht zum Lachen sind. Dermaßen Absurd wirkt das Ganze.
Der Punkt bei der
ganzen Sache ist halt eben, dass es hier gar nicht mal so viel mehr
zu sagen gibt: Es ist immer noch die gleiche, schräge Form der
Geschichtenerzählung, die die ganze Codex-Alera-Reihe bis hierhin
ausgemacht hat. Dazu kommen noch ein paar neue Elemente, weil man
vereinzelte Aspekte noch nicht gänzlich Ausgeleuchtet hatte, die
aber noch in gewisser Weise von Bedeutung sein werden. Und das
funktioniert unglaublich gut. (Und das am Ende alles gut ausgeht muss
man wohl auch nicht großartig erwähnen, oder?) Wir haben es hier
mit einer Famlien-Saga und einer Heldenreise zu tun, die sich im
großen und ganzen um Tavi dreht, der irgendwo als kleiner Junge ohne
Elementare im Claderon Tal anfängt und als erster Fürst von Alera
Endet, nachdem er seinen schlimmsten Gegner, die Vord-Königin,
besiegt hat. (Und sich dabei herausstellt, dass selbst diese in
gewisser Weise teil dieser gesammten Famliien-Saga ist.) Von daher
bleibt eigentlich nur festzustellen: Wer die Reihe bis hierhin
mochte, wird auch diesen Band mögen. Wer nicht, der nicht.
Fazit
Nicht viel neues,
aber sehr viel überraschendes. Im Grunde ein würdiger Abschluß für
eine sehr lange Erzählung, bei der man nicht immer so ganz wusste,
wo will die Geschichte eigentlich hin.
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