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Cover: Naoki Urasawa Nach der Kirmes Monster 05 Verlag: ema:adult |
Der fünfte Band der
Serie Monster ist ein wenig kompliziert zu erfassen. Hatten wir
bislang irgendwo einen halbwegs zusammenhängenden Verlauf pro Band
in der Erzählung gehabt, die danach nur noch um einzelne, wenige
erweitert wurden, ist dieser Band eigentlich nur noch durch seine
kurzen Episoden gekennzeichnet.
Tenma sucht einen
ehemaligen Studienkollegen auf, der meint, dass er noch eine Rechnung
offen habe. Außerdem beobachten wir, wie Tenma und Dieter bei einem
britischen Ehepaar als Anhalter mtifahren, die gerade dabei sind,
ihren Sohn im Gefängnis zu besuchen. Nina stalkt in der Zwischenzeit
den zweiten Polizisten, der ihre „Eltern“ im Auftrag von johann
umgebracht hat und stellt dabei fest, dass auch dieser Mann von
Johanns Spielzeugen weiterhin im Auge bahlten wurde.
Und Inspektor Runge
vom BKA stellt Tenma eine Falle, indem er den Fall eines
Nachahmungstäters in eine andere Richtung aufbauscht.
Eigentlich ist der
Inhalt all dieser Geschichten für sich betrachtet gar nicht mal so
wichtig. Zentral geht es aber die ganze Zeit um unterschiedliche
Variationen eines Themas: Schuld und Sühne. In jeder dieser
Geschichte gibt es eine Person, die etwas sehr zentrales in ihrem
Leben zu bereuen scheint. Einen Fehler, den sie sich nie so ganz
vergeben kann. Und es gibt jeweils einen Augenblick in der ganzen
Geschichte, wo aus dieser Schuld ein Moment der Katharsis erfolgt,
der zur Sühne genügt. Das wirkt zwar ebenfalls in diesem ganzen
Zusammenhang sehr konstruiert, allerdings funktioniert gerade diese
episodenhaften Erzählweise dabei sehr gut, weil man im Grunde
einiges über das Thema „Dreck am Stecken“ erfährt und
zeitgleich auch noch einsieht, was letzten Endes Menschen alles
jeweils Bewegen kann. Der Punkt dabei ist (so vermute ich) das man
die ganze Zeit über dieses sehr komplexe, psychologische Spiel
betreibt, bei dem es letzten Endes darum geht ein Verständnis für
das unverständliche Wesen Johanns auf lange Sicht zu entwickeln.
(Oder zumindest den Punkt anders zu Hinterfragen, was die beiden
Extreme „Gut“ und „Böse“ eigentlich innerhalb dieser ganzen
Grauzonen, die menschliches Handeln eigentlich darstellen.) Insofern
ist dieser Band vermutlich die bislang schwerste Kost in der Serie
bis zu diesem Punkt.
Fazit
Eigentlich kann ich
dazu keinen so wirklichen Abschluß bringen. Die Erzählung von
Monster war bis hierhin nie so ganz einfach gewesen und gerade dieser
Band bricht nochmal einiges weiter auf. Von daher mag ich diesen
Band, allerdings verstehe ich so langsam wirklich gut, dass gerade
Monster nicht wirklich auf dem deutschen Markt funktioniert hat. Die
Erzählung verliert sich andauernd in abzweigungen,d ei zwar für
weitere Verständnis wichtig sind, allerdings dabei um so
verwirrender für ein eher jüngeres Zielpublikum werden, was
zumindest für eine sehr lange Zeit hierzulande in erster Linie Magas
konsumierte. Alles in allem bleibt der Band aber unglaublich
lesenswert und ist definitiv unter all diesen Aspekten (und mit dem
Geschehen bis hierhin im Hinterkopf) definitiv der stärkste der
bisherigen Serie.
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