Montag, 5. November 2018

Rezension: Hiroki Endo: Eden (Band 05)

Cover: Hiroki Endo
Eden Band 05
Verlag: EMA:adult
Kurz ausgedrückt: Im fünten Band geht es darum, das die heruntergekommene Zivilisation sich nur dadurch vom Kriegsgebiet unterscheidet, indem hier das Blutbad mit verdeckten Mitteln vorbereitet wird.
Die lange Erklärung: Wie ich bereits vermutet hatte geht es mit dem fünften Band in „zivilisierte“ Gefilde. Das Problem bei der Sache ist nur, dass durch den Wechsel von einem umkämpften Kriegsgebiet zu dem Dschungel der Großstadt sich nicht so viel verändert. In diesem Band erfahren wir ein wenig über Sophias Hintergrund. Allerdings nur insoweit, dass sie aus ihrem Gehirn bestimmte Daten extrahieren lässt, welche scheinbar für die meisten Gruppen in dieser Geschichte irgendwo von Interesse sind. Das Problem ist nur, dass sich diese Daten als „Maya“ herausstellen. Die künstliche Persönlichkeit eines künstlichen Lebensform, welche sich wie ein Virus zu theoretischer Unsterblichkeit kopieren kann. (Allerdings ständige Weiterentwicklung im eigentlichen Sinne anstrebt und deswegen ihren derzeitigen „Wirt“ in einem digitalen Gespräch über deren Leben ausfragt. Man erfährt nicht viel über Sophia – zumindest nicht soviel, wie man theoretisch zu erwarten hofft, wenn man den Hintergrund von Kenji im letzten Band in betracht zieht. Aber zumindest erahnt man, dass die gute Cyborg-Hackerin wohl im Kern eine unglaublich eitle Persönlichkeit mit eher unterentwickelten sozialen Kompetenzen zu sein scheint.

Allerdings bleibt es nicht allein dabei: Eliah ist immer noch der eigentliche Fokus dieser gesamten Geschichte. Letzten Endes scheint gerade die Geschichte seiner Familie im allgemeinen und die daraus resultierenden Einflüsse auf ihn im speziellen der tragende Aspekt hinter dieser ganzen „Saga“ zu sein. (Ich will jetzt nicht behaupten, dass wir es hier mit einer ähnlichen Famlien-Sage zu tun hätten, wie es Star Wars für lange Jahre war. Aber eine gewisse Parallele um einen verlorenen Sohn in einer durch und durch zerrütteten Familie, zumindest solange es das Umfeld betrifft, ist hier durchaus ebenfalls vorhanden.) Der Punkt bei der ganzen Angelegenheit ist, dass wir innerhalb deises Bandes erfahren, dass Eliahs Vater anscheinend ein Bündnis mit Propatria beinahe eingegangen ist und jetzt diese Gruppierung versucht diesen Mithilfe der Geiseln in Form von Hannah und Mana Ballard doch noch in Reihe zu bekommen. Die Folge daraus ist ein verzweifelter Befreieungsversuch auf einem Flughafen, bei dem Enoias Leute eine Kooperation mit Nomad durchziehen. Das Ziel ist zum einen die Befreiung der Geiseln, zum anderen aber auch noch die Bergung eines speziellen Stücks Hardware: Mayas Körper.

Und in dieses Chaos fällt Eliah noch zusätzlich mit einem repariertem Cherubun mit hinein. Nur das er sowohl zusätzliche, sicherlich hilfreiche Unterstützung auf diesem Weg geben kann, allerdings auch noch den komplette Plan durch seine undurchdachte Handlung überhaupt in Gefahr bringt.

Und heir kommen wir letzten Endes zu dem großen Thema, dass irgendwo alle Fäden dieser Erzählung mitbestimmt: Am Ende geht es in Eden um Entscheidungen, die man im Leben trifft, ohne zu wissen, wie der jeweilige Ausgang sein wird. Und diese Entscheidungen sind es dann, die Ausgänge herbeiführen, mit denen die jeweiligen Personen leben müssen. Das sind unschöne Ergebnisse, um die es gegen Ende geht. Aber wie es so schön heißt: Kann man sicher sein, dass die Situation besser ausgegangen wäre, wenn man sich überhaupt nicht zum Handeln entschieden hätte?

Fazit


Eigentlich kann man hier nur eines festhalten: Endo bleibt seinem immer wieder auftretenden Prinzip treu, dass das Leben Scheiße ist. Denn dieser Band endet mit dem krassen Gegenteil eines Happy Ends. Und irgendwie sind alle Figuren, die in dieser Geschichte auftreten einfach nur Arschlöcher.

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