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Cover: Battle Angel Alita Last Order Band 02 Verlag: Carlsen Comics |
Nach der doch etwas
holprigen Einführung, die der erste Band der zweiten Battle Angel
Alita Serie letzten Endes darstellte, kommt es jetzt so langsam in
eher „interessante“ Sphären. Die Geschichte von Last Order zwei
wird jetzt auf das zweite Lager fokussiert, dass die überlebenden
von Zalem konstruiert haben. (Wir begegnen also in diesem Fall den
Erwachsenen.) Und wie sich herausstellt ist diese Gruppe nicht nur
durch psychisch Kaputte Monster definiert. (Um genau zu sein sehen
wir, dass Pa sich nur deshalb Alita angeschlossen hatte, weil sie
eine deutlich festere Bindung zu ihrer „Mutter“ entwickelt hatte,
als die meisten Jugendlichen Zalems es angedeutet hatten.) Zwar
bedeutet das nicht, dass diese Erwachsenen, die sich mit Pfannen und
sonstigen, eher promitven Hiebwaffen dem MIBs erwehren, alle
vollkommen normal wären, aber das Bild in seienr Gesamtheit ist doch
ein deutlich anderes: Scheinbar dreht nicht jeder automatisch durch
und verliert jegliche Menschlichkeit, nur die entsprechende Person
von einer bestimmten Idiologie geblendet wurde und jetzt
Chipbetrieben in einer neuen Welt erwacht ist.
Dazu kommt dann noch
der Umstand, dass Jim Rosco sein Bewusstsein anscheinend in den
Körper seines Monsters kopiert hatte und jetzt sämtliche Kontrolle
über sich selbst verloren hat. (Okay, das trifft es so auch nicht.
Was ich meine ist: Aus dem zerbrechlichen Winkel eines Menschen war
Jim einfach nur ein aufgeblasener, wenn auch genialer Junge. Jetzt
ist er ein Monster und nimmt die ganze Welt aus der Perspektive eines
kleinen, verzogenen Bengels in der Trotzphase war, der irgendwelche
Bauklötzchen zusammenfallen lassen will. Das dies insgesamt nur dazu
führt, dass Alita in ihrer ständigen Selbstfindungsphase neue
Erinnerungen an Yoko wachruft und sich auf diesem Weg immer wieder
der Frage stellt, warum sie eigentlich kämpft oder gezwungen ist zu
kämpfen, muss ich hier wohl nicht erst extra erwähnen, oder?
Jedenfalls bleibt
schon allein deswegen der Fokus weiterhin irgendwo in diesem
ständigen zwischending zwischen Kampf-Aktion und der Frage, wie man
letzten Endes leben will irgendwo hängen und bewirkt dabei immer
wieder aufs neue interessante Wandlungen. (Es ist schon ziemlich
spannend, was sich Kishiro bei der Variierung seines Themas des nicht
zynisch werdens innerhalb einer Welt, die immer mehr gegen einen
ist.) Das macht diese neue Serie unglaublich spannend, schon allein
weil das Ziel hier nicht in Zalem selbst endet, sondern über die
Erde selbst hinausgehen soll.
Den Abschluß des
Bandes bildet dann tatsächlich ein Blick zurück auf die Erde. (Wir
erinnern uns: Innerhalb der ursprünglichen Serie hatte Alita
unzählige „Freundschaften“ zu Verbündeten geknüpft, die eigene
Motive hatten. Hier bekommen wir einen einzigen, kleinen Ausblick auf
Khaos und den Hehler Vector sowie das Mädchen Koyomi zu sehen. Die
verbindugn in dieser Geschichte ist ein kleines Papierflugzeug, das
von Zalem herabfällt und Khaos daran erinnert, dass er auch ein jahr
nachdem Alita verschwunden ist immer noch einen Traum hat, für den
es sich zu kämpfen und zu überleben lohnt.
Fazit
Wie ich vermutlich
schon mal irgendwo gesagt habe: Battle Angel Alita ist erstmal
Unterhaltung für eine sehr spezielle Zielgruppe. Das bedeutet für
sich betrachtet, dass man Spaß an dieser sehr speziellen Form der
Erzählung haben muss, in der es immer wieder darum geht, dass Gegner
auf die eine oder andere Weise ungewöhnliche Stärke erlangen und
auch die Hauptperson mit all ihren Macken sich im Kampf beweisen
muss. (Und natürlich darüber hinaus, dass die gesamte Geschichte
ständig irgendwelche wirren Wendungen nimmt.) Ich verbinde gerade
mit Battle Angel Alita eine ganze Menge positive Erinnerungen, die es
für mich schwierig machen, hierbei nicht unterhalten zu sein. Für
den Augenblick sehe ich zwar in diesem spezifischen Band jetzt, über
ein Jahrzehnt nachdem das ganze erstmals Erschienen ist, defintiv ein
paar Schwachstellen in der Erzählung, aber da sind trotzdem
unzählige schöne Ideen, die immer noch bemerkenswert sind. Von
daher bleibt gerade ab diesem Band abzuwarten, wie sich die
Geschichte rund um Alita weiter entwickeln wird. Denn fest steht: Es
wird einiges gänzlich anders aufgebaut, als es bislang der Fall war.
Und das wird zwar immer noch das entsprechende, ständige Thema
„Kampf bis aufs Blut“ enthalten, dabei aber auch einige, sehr
unterschiedliche Wesenheiten mit ins Spiel bringen, die auf ihre
Weise sowohl menschlich sind, als auch Monster.
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