Ich weiß nicht, wie
es euch ergeht. Aber bei mir kommt es manchmal zu solch komischen
Situationen, wo ich aufgrund verschiedener unglücklicher Momente
einfach einen mehr oder minder spontanen Entschluss fasse. (Ob der
dann so gut ist kann ich jetzt im Augenblick dabei selber nicht so
richtig sagen.) Jedenfalls war das diesen Sonntag, am 25.03. mal
wieder der Fall, als aufgrund verschiedener, unglücklicher Umstände
mal wieder halbwegs klar war, dass sämtliche Rollenspielrunden
diesen Monat nicht stattfinden konnten. Mein Ziel in diesem Fall war
der Landschaftspark
Nord hier in Duisburg.(Was jetzt nicht heißt, dass ich in
Duisburg wohne, allerdings muss ich einfach nur aus der Straßenbahn
„fallen“, um zu der entsprechenden Örtlichkeit zu gelangen. Der
Landschaftpark Nord an sich ist jetzt entweder eine sehr Langweilige
Örtlichkeit, oder aber eine sehr spannende. Es handelt sich hierbei
um das Gelände einer ehemaligen Eisenhütte, die im Laufe der
zunehmenden Belanglosigkeit, was Stahl und Kohle hier im Ruhrgebiet
betrifft, aufgegeben wurde. Jetzt hätte man natürlich sagen können,
dass hier einfach alles abgerissen würde. Das Problem dabie war nur,
dass zum einen „damals“ das Gelände als unrettbar Kontaminiert
galt und zum anderen wohl Bürgerbegehren Existierten, um aus der
Hüttenanlage so etwas wie ein Industriedenkmal zu machen. Jedenfalls
ist der Landschaftpark Nord mittlerweile zu so etwas wie einer
riesigen Freizeitanlage mutiert. Einige ehemalige Gebäude wurden zu
Veranstaltungsorten umgestalltet und die Natur hat bewiesen, dass
Grün unglaublich wiederstandsfähig ist. (Egal was man über den
Boden auch sagt.
Große Teile des
ehemaligen Hochofens sind immer noch da. Allerdings halt „den
Elementen überlassen“. Das hat zur Folge, dass alle Jahre wieder
der Tüv vorbeikommt um nachzusehen, was mittlerweile zu
durchgerostet ist, als dass man jemanden noch darauf rumturnen lassen
könnte. (Wobei unzählige Tags von Sprayern auch schon sagen, dass
so eine einfache, abgeschlossene Tür mit einem „Betreten der
Anlage verboten“-Zeichen niemanden daran hindern hier Unfug zu
treiben. Insgesamt ist diese ganze Städte also schon einmal ein sehr
Sehenswerter Punkt geworden. (Okay… was man eventuell noch erwähnen
muss ist, dass die Verwaltung des Parks die Selbstmordquote auf dem
Gelände wie ein Staatsgeheimnis hütet. Da scheinen gewisse
Zeitpunkte im Jahr allerdings bestimmte Menschen mit besonderen
Zielen auf die Hochöfen zu treiben. Als ob man nicht schon genügend
Brücken über den Rhein hätte, die auch noch dafür taugen
könnten.)
Nichts destotrotz
hat diese ganze, verfallene Kulisse ihren ganz eigenen Charme, der
immer wieder Leute herbeizulocken vermag. Sei es jetzt aus
Touristik-Gründen, wenn man jetzt Bildungstechnisch ein wenig über
die Kultur des Arbeitslebens vergangener, sehr prägender Jarhzehnte
hier im Ruhrpott erfahren will, oder einfach um ein paar der anderen
Attraktionen zu erleben, die es hier gibt. (Gelegentliche Konzerte
und Symposien mal außen vor gibt es hier einen Kletterpark, an dem
man sich verschiedenen Wänden hochziehen kann.)
Was?…. Warum ich
so dermaßen ausweichend gerade hecktisch versuche am Thema
vorbeizureden? Äh… na gut: Mein Hauptgrund dieses mal war nicht
die fototaugliche Szenerie gewesen. (Die ist aber immer einen Blick
wert!)
Eigentlich hatte ich
am Samstag davor mehr oder weniger spontan Abends beschlussen, dass
ich mir die spiel doch! In
Duisburg anschauen wollte. Diese recht Kurzfristig in den sozialen
Netzwerken aufgeplöppte Publikumsmesse hatte sich die ehemalige
Kraftzentrale als Veranstaltungsort ausgesucht. Da ich jetzt nicht
sonderlich groß in der Spielepresse drin stecke, was entsprechende
Magazine angeht, sagt mir die Spielbox
– welche wohl das offizielle Organ hinter dieser Veranstaltung ist
- natürlich so gut wie gar nichts. (Allerdings waren ein paar
Erwähnungen an anderer Stelle dann ein hinweiß darauf, dass es sich
hierbei wohl nicht unbedingt um einen totalen Neuling handeln mag.)
Sei es drum. Um eine
kurze, erste Bewertung abzugeben: Ich habe eigentlich sehr wenig
erwartet, aber selbst das wurde gefühlt noch unterboten. (Um es
bildlich verständlich zu machen: Ich habe mich gefühlt wie ein
pubertierender Jugendlicher mit zu wenig kognitiver Stimulanz.)
Allerding muss man dabei auch hinzufügen: Das hat vermutlich etwas
mit meiner Art von herangehensweise zu tun, wie ich auf solche Messen
gehe. Ich bin dort sehr stark von der Spiel geprägt, die wenig Raum
(und/oder Zeit) lässt, um mehr als einen gröberen Überblick zu
erfassen, ehe man zum nächsten Stand weiter eilen muss, der auch
noch etwas im Petto hat, das Wahrnehmbar ist. Und dabei kommen dann
die zentralen Nachteile zum Tragen: Die Kraftzentrale lässt in etwa
den Platz einer Turnhalle. Und gerade Spieleverlage brauchen ind er
Regel ein bisschen mehr Platz für ihre Präsentation als – sagen
wir mal – die Händler, die auf einer Comic-Börse ihre Sachen feil
bieten.
Schwerkraft Verlag |
Natürlich war hier
einiges zu sehen. Nur aufgrund der Größe der Halle sehr schnell
durch das gesammte Ambieten durchgegangen ist. Es gibt daher im
Verhältnis wenig zu sehen. (Das bereits erwähnte Platzproblem.) Und
dennoch haben solche Größen wie Ulisses und Uhrwerk hier ihre
Stände aufgezogen gehabt. (Aufgrund der nähe zu Köln war sogar
Patrik Götz höchstselbst anwesend, während Ulisses nur das Social
Media Team hierher geschickt hatte. (Ich frage mich ob der Ruf der
Stadt Duisburg in Kombination mit dem gelegentlichen rauhen Tonfall
im Netz zum eine Übung zum „Abhärten“ darstellen sollte.)
Uhrwerk-Verlag |
Womit wir jetzt zur
eigentlichen Stärke dieser ersten Messe kommen: Es gab unglaublich
viele Spieltische, die zwar gut genutzt waren, aber anders als es
jetzt bei der Spiel der Fall wäre tatsächlich auch mal aufgegriffen
hättne werden können. Insofern war meine Strategie hier follkommen
unangebracht: Als einsamer Wolf war ich natürlich vollkommen fehl am
Platz, aber wer mit etwas mehr Begleitung hier aufgetaucht währe,
hätte durchaus einiges an Zeugs ausprobieren können, von dem man
mal gehört hat. (Oder auch nicht.) Jedenfalls mus man sagen, dass
der leicht vorwurfsvoll klingende Name der Messe am Ende eventuell
sogar das Konzept des ganzen war. Eine Aufforderung zum Spielen, um
sich auf diesem Weg selbst ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen,
bei dem man neuen Stoff kennen gelernt hätte. Tja, ob dieser Ansatz
wirklich erhalten bleibt muss man sehen. Fest steht jedenfalls nur,
dass Ende März nächsten Jahres erneut eine Spieldoch stattfinden
soll, wenn ich der Presse glauben schenken kann. In diesem Sinne kann
ich im Moment nur sagen, dass die ganze Geschichte nett war, weil
hier in Duisburg mal wieder etwas neues Entsteht, was man in dieser
Form eher selten sonst zu Gesicht bekommt.
Die "Spielwiese" |
Wir müssen halt
sehen, wie sich das Ganze im nächsten Jahr dann präsentiert.
Eigendlich verbinde ich mit dem Namen "Konami" Videospiele und nicht Yugoh-Karten |
Ein kleiner Stand, an dem lauter Spielekartons mit asiatischen Schriftzeichen drauf zum Verkauf angeboten wurde. |
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